90547 Stein, Kristall Palm Beach Kur- und Freizeitbad

ausreichende kostenfreie Parkplätze vorhanden

 

Montag-Donnerstag und Sonntag 9 - 22 Uhr

 

Freitag und Samstag, 9 - 24 Uhr

 

Am Besuchstag, dem 15.11.2024 – einem Samstag – wurden 36,90 € bezahlt inkl. Wochenendzuschlag von 2 €.

 

Hinter dem Drehkreuz geht die Treppe hinunter zum Umkleidebereich. Tatsächlich geht es auch hinter dem Drehkreuz gleich rechts zu einem Umkleidebereich, für wen auch immer der ist. Unten angekommen findet keine Unterscheidung zwischen den Geschlechtern statt. Der erstmalige Besucher ist erstaunt darüber, dass die Gänge zwischen den Schränken, die nur die übliche halbe Größe haben, recht eng sind und keinerlei Möglichkeit besteht sich auf einer Bank niederzulassen oder gar sich in einer Kabine umzuziehen. Kameras beobachten das Treiben der Menschen.

 

 

Nun folgt man dem breiten Gang und geht eine andere Treppe hinauf. Gleich rechts erblickt man dann zur linken Seite den Eingang zum Saunabereich. Selbstredend kann man vom Umkleidebereich zum Saunabereich nicht nackend laufen, sondern hat sich zu bedecken.

 

Im Innenbereich findet der Gast unter anderem die Bergkristall-Sauna, ein Dampfbad, eine spezielle Damensauna, eine Infrarotkabine.

 

 

Im Außenbereich sind die größten Saunen, die Banja-Sauna und die Stollensauna. Darüber hinaus finden die Gäste hier die Zitronensauna, die Heusauna, ein Dampfbad, die Himalaja-Sauna oder die Bergfahrt-Sauna.

 

Beide Dampfbäder geben sehr guten Dampf. Im Innenbereich steht eine große Schale mit Salz vor der Tür und man kann sich selbst bedienen. Warum diese im Außenbereich fehlt, bleibt unklar. Wenig hilfreich ist der dortige Hinweis, dass dreimal am Tag etwas ausgegeben wird, da die Uhrzeit nicht daneben steht.

 

 

Das beste Klima hat – rein subjektiv betrachtet – die Zirbensauna im Außenbereich.

 

Am Besuchstag (einem Samstag) war Hochbetrieb. Dennoch schienen die ausgehängten Aufgusspläne Standard für die ganze Woche zu sein. Das wurde deutlich beim Gedränge vor den Aufgüssen. Ohne ersichtlichen Grund wird die Sauna mit dem fadenscheinigen Argument des Durchlüftens vor dem Aufguss für 20 Minuten gesperrt. Am Besuchstag mussten zahlreiche Gäste unverrichteter Dinge am Ende der Schlange erkennen, dass sie nicht das große Los gezogen haben, bei einem Aufguss mit dabei zu sein. Das entging auch dem Personal nicht. Dennoch reagiert es auf diese vorausschaubare Situation nicht, in dem es beispielsweise weitere Aufgüsse außerhalb des Planes anbot.

 

 

Das Risiko eingehend, dass Beschwerden wegen der Offenlegung des Rufnamens eingehen werden, sei dennoch die folgende Kritik aufgezeigt:

 

Während Aufgießer Eugen in der Banja einen hervorragenden Aufguss ablieferte, der den 3 Feuersymbolen entsprach, lieferte Aufgießer Alexej sowohl in der Bergkristall-Sauna als auch später in der Banja einen Aufguss, der den routinierten und hitzeerprobten Saunagänger, der diese Zeilen schreibt, fassungslos zurücklässt. Die Hitze, die den Gästen zugemutet wurde, entsprach keinen 3 Feuersymbolen, sondern 5 Feuersymbolen. Frauen auf den mittleren Bänken haben vor Schmerz geschrien. Die Männer auf den obersten Bänken haben sich zum Teil wie kleine Kinder im Schmerz mit einem Handtuch über dem Rücken auf die 2. Bank gekauert.

 

Offensichtlich hat Aufgießer Alexej sich noch nie mit bloßem Oberkörper auf die oberste Bank begeben, nachdem er in der Banja einen Aufguss gegeben hat. Ihm ist auch nicht bewusst, dass die Wedelkelle in seinen Händen wie eine Waffe gegen die Gäste wirkt. Es muss ja auch niemand entgegengetreten, dass das in Russland üblich wäre. Dem ist mitnichten so. Der Autor dieser Zeile weiß, was in einer russischen Banja abgeht.

 

 

Da ist es auch nur eine Randnotiz, Alexej ins Buch zu schreiben, dass seine Aufgüsse langatmig sind und niemand (die in 99 % der deutschen Saunen übliche Regel weinen Aufguss) ahnt, wann denn endlich mal mit dem fortwährenden Aufgießen ohne Unterlass aufgehört wird.

 

 

Kommen wir zum angenehmen Teil bei den Aufgüssen: ein Highlight ist auf jeden Fall die Gondelfahrt. Vermutlich stellt diese Sauna eine Einmaligkeit in Deutschland dar. Eine Gondel, wie wir sie aus den Skigebieten kennen, wurde umgerüstet und Bänke montiert über die maximale Breite mit 3 Etagen. Jeweils am Ende ein Aufgussofen. Wenn ein Aufguss stattfindet, bewegt sich die Gondel ca. 12 m in die Höhe. Der Aufgießer ist während dieser Fahrt nicht mit in der Gondel, sondern überwacht draußen die Technik. Zuvor hatte er innen kurz aufgegossen und dann die Gäste sich selbst überlassen, durchaus positiv gemeint.

 

 

Oben angekommen, können alle Gäste vor die Gondel treten, frische Luft und den Ausblick genießen. Danach wird ein 2. Mal aufgegossen und die Fahrt geht wieder hinunter. Ein tolles Erlebnis, allerdings ausbaufähig. Bei 2 Personen vom Personal könnte innen tatsächlich aktiv aufgegossen werden.

 

 

Auch hier gilt dieser Grundsatz:

 

Sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich ist die Anlage in diesem Punkt sehr gut aufgestellt. Sogar warmes Wasser ist im Außenbereich verfügbar. Schlangestehen nach dem Aufguss trotz voller Sauna wurde kaum beobachtet.

Im Haupthaus befinden sich ca. 100 Liegen. Wer sich hier niederlässt, muss akzeptieren, dass ein Feeling wie im sozialistischen Erholungsheim geboten wird (Lärm, stickige Luft und Menschen im Übermaß inklusive). Im Außenbereich befindet sich über der Banja ein großer lichtdurchfluteter Raum, in dem sich Schaukeln und Liegen aus Salz befinden. Ein unnötiges Happening, das von den Gästen nur in minimalstem Umfang in Anspruch genommen wurde. Hier wurde die Chance vertan, klassische Liegen aufzustellen und so erhofften Standard zu liefern.

 

 

Nur unweit davon befindet sich das Panorama-Ruhehaus, an dem es im Kern nur wenig auszusetzen gilt. Die rechte Eingangstür hat die besten Zeiten bereits hinter sich. Ein Schaden im unteren Bereich lässt die Tür nicht mehr schließen. Die an sich sehr bequemen Liegen sind miteinander verbunden und lassen es nicht zu, dass dazwischen eine Tasche abgestellt wird. Der dafür vorgesehene Platz ist für die Anzahl der Liegen viel zu gering. Störend ist in diesem Ruhehaus, dass der Lärm aus dem großen Außenpool nahezu ungefiltert an die Ohren der im Ruhehaus ruhesuchenden Gäste dringt. Am Besuchstag war der offensichtlich sehr gut gewärmte Außenpool so dermaßen mit Menschen angefüllt, dass man glaubte alle Gäste sitzen im Wasser und die Saunen seien leer. Das wäre alles nicht so dramatisch, wenn sich in dem Pool Menschen befinden würden, die mit dem Begriff der Sauna Ruhe und Entspannung verbinden.

 

Tatsächlich besteht aber ca. 70 % des Publikums in dieser Sauna aus Spaß und Happening suchenden jungen Menschen, die versehentlich oder absichtlich aus der Therme in die Sauna herübergeschwappt wurden. Im Pool wird sich lustig von einem Ende zum anderen Ende laut unterhalten. Gruppen von jungen Männern, mit und ohne Migrationshintergrund, tollen miteinander und sind sich ihres Lärms überhaupt nicht bewusst. Dazu aber weiter später.

 

 

Etwas abseits von diesem Trubel findet sich die stille Alm. Ein Ort, in dem unzählige Holzbetten stehen, als wenn die Menschen in einer Sauna nichts sehnlicher suchen würden als endlich mal ein ordentliches Bett.

 

Innerhalb der Sauna wurde an diesem Tag nur Brunch für 26,90 € pro Person angeboten. Getränke waren nach der Beobachtung nicht im Preis enthalten. Das Speisenangebot entsprach allerdings nicht dem, was man mit dem Begriff der Sauna verbinden würde (frische, Vitalität, Leichtigkeit). Stattdessen wurde in den vielen Warmhaltebehältern Deftiges aus der deutschen Küche angeboten. Die Salatbar erinnerte an die in einer Betriebskantine. Nichts Besonderes. Nichts, was Appetit machte und vor allem nichts, was man an Leichtigkeit bei einem Saunabesuch zu sich nehmen möchte. 30 % des Angebotes bestand aus Backwaren. Woher nehmen die Betreiber die Gewissheit, dass sich die Gäste mit Brot vollstopfen möchten, wenn sie in die Sauna gehen?

 

 

Zur Ehrenrettung muss gesagt werden, dass es nicht erkennbar war, ob man auch ein einzelnes Gericht kaufen konnte. Ebenso wenig war erkennbar, ob man für den bezahlten Preis während des gesamten Aufenthaltes immer wieder essen konnte, soviel man wollte, auch wenn dies augenscheinlich (die Anzahl übergewichtiger Menschen in dieser Sauna, war erstaunlich hoch) kein erstrebenswertes Ziel sei.

 

 

Nach einer Alternative Ausschau haltend, wurde in der Therme nach einem Gastronomieangebot gesucht. Gleich am Ausgang der Saunaanlage befand sich zur rechten Seite ein Stand, bei dem man zu 90 % Fleischangebote zu sich nehmen konnte. Nicht erstrebenswert.

 

 

Die Füße weiter in das Gewirr der Menschen tragend, wurde schließlich der Hauptgastronomiebereich der Therme erreicht. Dort standen zur Mittagszeit Trauben von Menschen um die vollbesetzten Tische herum, in der Hoffnung, dass diese so rasch als möglich den Tisch freigeben, damit man sich selbst hinsetzen könnte. Am Tresen ergab sich dann die Antwort. Man wurde nur am Tisch bedient. Über das Speiseangebot kann orakelt werden. Zu 90 % standen auf den Tischen Teller mit Pommes und Schnitzel.

 

 

Ergebnis dieser 3 Stationen: Heute wird nichts gegessen und getrunken!

 

Der bereits oben erwähnte große Außenpool wird ergänzt um einen Koi-Teich (der allerdings sauberer sein könnte), Tauchbecken und Whirlpools. Stellplätze für Liegen, auf denen die Gäste im Sommer der Sonne frönen können, sind nur wenige vorhanden und verstecken sich zum Teil hinter den einzelnen Häusern des Sauna-Dorfes.

 

Anlagen dieser Größenordnung haben eine bestimmte Zielgruppe im Auge. Hier rekrutierten sich die Gäste nicht aus eigener Kraft, sondern zu großen Teilen aus dem Publikum, das sich im Spaßbad die Hände gibt. Buchstäbliche Horden von jungen Männern, die Saunaunerfahren sind, einschließlich sogenannter Talahons ziehen durch die Anlage ihre Kreise und amüsieren sich dort nach ihrer Fasson. Unzählige Male mussten solche Gäste darauf hingewiesen werden, dass sie nicht mit Badelatschen auf die Saunabänke klettern können und stets unter die Füße ein Handtuch zu legen haben.

 

 

Insbesondere Männer mit Migrationshintergrund weigern sich das Handtuch um die Hüfte abzulegen, dass oft nur so klein ist, dass es gerade einmal die Hüfte umschließt und dann zwangsläufig viel zu kurz ist, um darauf noch die Füße abzustellen. Das gleiche gilt für junge Männer deutscher Abstammung, die offensichtlich die Natürlichkeit des eigenen Geschlechtes im Kontext mit anderen nackten Menschen nicht gelernt haben. Junge Mädchen trugen unter ihren Handtüchern ihre Badebekleidung und saßen so in der Sauna.

 

Die Defizite im Bereich der Aufgüsse, der hohe Preis, die Unmenge der verkauften Karten für den Saunabereich und die damit einhergehende Überfüllung des Saunabereiches mit Gästen (die am Ende oft bei Aufgüssen außen vor blieben) und die Defizite im Bereich der Gastronomie führen zu entsprechenden Punktabschlägen.

 

Alles in allem kommt es zu dieser – wie immer rein subjektiven – Bewertung:

 

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